In der zukünftigen Arbeitswelt wird der Mensch immer häufiger einen neuen Kollegen zur Seite gestellt bekommen und Hand in Hand mit ihm zusammenarbeiten – den Roboter. Die Sicherheit des Menschen steht dabei an oberster Stelle, denn im Falle eines unbeabsichtigten Kontakts sollen Verletzungen auf jeden Fall vermieden werden. Dafür untersuchte Roland Behrens am Fraunhofer IFF, welche Voraussetzungen für eine sichere Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter zu Grunde liegen müssen.
Der studierte Mechatroniker führte zu diesem Zweck weltweit erstmalig aufwändige Kollisionsuntersuchungen mit Probandinnen und Probanden und einer eigens dafür angefertigten Versuchseinrichtung durch. Die Untersuchungen fanden im Auftrag der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) sowie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) statt und wurden zuvor unter anderem durch die zuständige Ethikkommission gebilligt. Die im Rahmen dieser Untersuchungen ermittelten Werte geben nun eine präzise Auskunft darüber, ab welcher Belastung zum Beispiel eine Verletzung des menschlichen Gewebes in Form einer Schwellung eintritt oder ab wann der Mensch einen Schmerz verspürt. Anhand dieser Ergebnisse konnten nun erstmalig Grenzwerte für Kollisionen von Robotern und Menschen festgelegt werden, die schließlich in international relevante Normen für die sichere Mensch-Roboter-Kollaboration einfließen sollen.
Diese einzigartigen Untersuchungen waren auch die Grundlage für seine Doktorarbeit mit dem Titel »Biomechanische Belastungsgrenzen für Mensch-Maschine-Interaktionen in der kollaborativen Robotik«, die er mit »summa cum laude« ebenfalls äußerst erfolgreich abschloss.